Impfungen bei Hunden

Impfungen sind wichtige Maßnahmen der Prophylaxe gegen das Auftreten von Infektionskrankheiten. Eine hohe Durchimpfungsrate der Hunde- und Katzenpopulation bietet Schutz vor Ansteckung.

Schon von frühster Jugend an sind Hunde verschiedensten Infektionskrankheiten ausgesetzt. Bei den meisten Infektionskrankheiten kann die Ansteckung nicht nur durch direkten Kontakt mit einem kranken Tier, sondern auch indirekt über Kontakt mit Schuhwerk, Kleidung oder Gegenständen erfolgen. Auch gesunde Tiere können Virusausscheider sein. Nach wie vor kursieren z.B. das Hundestaupe- und das Parvovirus unter den heimischen Hunden. Vorbeugende Impfungen können die Tiere vor Ansteckung bewahren.

Auf Basis der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse wurden vom Institut für Virologie/Veterinärmedizinische Universität und Österreichischer Tierärztekammer folgende Impfempfehlungen erarbeitet. Jeder Impfling benötigt eine individuelle Zugangsweise. „Core-Komponenten“ sind jene Erkrankungen, gegen die jedes Tier jederzeit geschützt sein muss. „Non-Core-Komponenten“ können für individuelle Tiere sehr wichtig sein, dies hängt von den Lebensumständen des jeweiligen Tieres ab. Je nach Impfkomponente, Impfstoff und Infektionsdruck sind Wiederholungsimpfungen im Abstand von 1-3 Jahren empfohlen. Die empfohlene jährliche Gesundheitsberatung dient der Ermittlung eines individuellen Impfprogramms.

Zu den Core-Komponenten, die unbedingt geimpft werden sollen, zählen: Hundestaupe, Parvovirus, Hepatitis contagiosa canis, Tollwut und Leptospirose.

Non-Core-Komponenten, die je nach Lebenssituation des Tieres geimpft werden können/sollen, sind: Canines Parainfluenzavirus 2, Bordetella bronchiseptica, Borrelien, Canines Herpesvirus 1, Canines Coronavirus, Babesia canis, Dermatophytose.


Grundimmunisierung*:
Zeitpunkt


Impfung

8. Lebenswoche
1. SHLP(Pi) Staupe, Hepatitis, Parvovirose,
                    Leptospirose, Parainfluenza

12. Lebenswoche

2. SHLP(Pi)

16. Lebenswoche

3. SHLP(Pi)

Tiere über 12 Wochen
2 Impfungen im Abstand von 2-4 Wochen
Ab der 12. Lebenswoche
Tollwut (2. Impfung nach 3-4 Wochen nach
Lebenssituation des Hundes (z.B. Jagdhund)**
Borreliose:

Grundimmunisierung
Optimal im Frühjahr, 2 Impfungen im Abstand von 4 Wochen
1. Auffrischungsimpfung
Herbst
nächste Auffrischungsimpfung
Frühjahr (März/April)
Intervall für Wiederholungsimpfungen
1-3 Jahre je nach Herstellerempfehlung, Impfkomponente
und Lebensumstände

* Bei der Impfung von Welpen können maternale Antikörper den Erfolg der Impfung stören. Durch die 3. Impfung in der 16. Lebenswoche wird versucht, eine mögliche immunologische Lücke zu schließen und das Tier optimal zu schützen.

** Ist aus immunologischer Sicht und aufgrund der vorliegenden Daten angebracht, siehe Impfempfehlungen – Institut für Klinische Virologie/ÖTK

Antikörpertiterbestimmungen
Manche Forscher empfehlen serologische Untersuchungen vor Nachimpfungen. Ein Antikörpertiter stellt eine Momentaufnahme dar. Einen sicheren Schutz vor einer Infektion kann auch ein hoher Titer nicht garantieren, er gibt Auskunft darüber, ob eine messbare Reaktion des Immunsystems auf einen Erregerkontakt/Impfstoff stattgefunden hat bzw. noch nachweisbar ist.

Quellen: VÖK Newsletter Impftiter/2014, ÖTK/Institut für Virologie/VetmedUniversität Wien, Impfleitlinien für Kleintiere, 2017