Impfungen bei Katzen

Schon von frühster Jugend an sind Katzen Infektionskrankheiten ausgesetzt. Bei den meisten Krankheiten kann die Ansteckung nicht nur durch direkten Kontakt mit einem kranken Tier, sondern auch indirekt über Kontakt mit Schuhwerk, Kleidung, etc. erfolgen.

Vorbeugende Impfungen können die Tiere vor Ansteckung bewahren. Auf Basis der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse wurden vom Institut für Virologie/Veterinärmedizinische Universität und Österreichischer Tierärztekammer folgende Impfempfehlungen erarbeitet.

Jeder Impfling benötigt eine individuelle Zugangsweise. Ist die Katze eine reine Wohnungskatze oder geht sie ins Freie? „Core-Komponenten“ sind jene Erkrankungen, gegen die jedes Tier jederzeit geschützt sein muss. „Non-Core-Komponenten“ können für individuelle Tiere sehr wichtig sein, dies hängt von den Lebensumständen des jeweiligen Tieres ab. Je nach Impfkomponente, Impfstoff und Infektionsdruck sind Wiederholungsimpfungen im Abstand von 1-3 Jahren empfohlen. Die empfohlene jährliche Gesundheitsberatung dient der Ermittlung eines individuellen Impfprogramms.

Zu den Core-Komponenten, die unbedingt geimpft werden sollen, zählen: Panleukopenie (felines Parvovirus), Felines Herpesvirus, Felines Calicivirus, Tollwut (bei Freigängern).

Non-Core-Komponenten, die je nach Lebenssituation des Tieres geimpft werden können/sollen, sind: Felines Leukämievirus (bei Freigängern), Bordetella bronchiseptica, Chlamydophila felis, Feline infektiöse Peritonitis.

Grundimmunisierung*:
Zeitpunkt


Impfung

8. Lebenswoche
1. RCP (L) Katzenschnupfen, Katzenseuche, Leukose
12. Lebenswoche

2. RCP (L)

16. Lebenswoche

3. RCP (L)

Tiere über der 12. Lebenswoche
2 Impfungen im Abstand von 3-4 Wochen
ab der 12. Lebenswoche
Tollwut
Intervall für Wiederholungsimpfungen

1-3 Jahre je nach Herstellerempfehlung, Impfkomponente
und Lebensumstände

* Bei der Impfung von Welpen können maternale Antikörper den Erfolg der Impfung stören. Durch die 3. Impfung in der 16. Lebenswoche wird versucht, eine mögliche immunologische Lücke zu schließen und das Tier optimal zu schützen.

Antikörpertiterbestimmungen
Manche Forscher empfehlen serologische Untersuchungen vor Nachimpfungen. Ein Antikörpertiter stellt eine Momentaufnahme dar. Einen sicheren Schutz vor einer Infektion kann auch ein hoher Titer nicht garantieren, er gibt Auskunft darüber, ob eine messbare Reaktion des Immunsystems auf einen Erregerkontakt/Impfstoff stattgefunden hat bzw. noch nachweisbar ist.

Quellen: VÖK Newsletter Impftiter/2014, ÖTK/Institut für Virologie/VetmedUniversität Wien, Impfleitlinien für Kleintiere, 2017