Parasitenbekämpfung bei Rindern
Parasitosen sind für große wirtschaftliche Schäden bei österreichischen Rinderbauern verantwortlich. Leistungsverminderung, Ausfälle, Therapiekosten und Qualitätsmängel sind die Folge.
Parasiten sind Organismen, die sich von Wirtstieren - in diesem Fall von Rindern - ernähren.
Sie können sich auf der Körperoberfläche (Ektoparasiten) oder im Körper
(Endoparasiten) des Tieres befinden.
Ektoparasiten sind Läuse,
Haarlinge, Zecken, Räudemilben,
Dasselfliegen, u.a. Die Tiere leiden an Juckreiz, Haarausfall und
Hautveränderungen, die zu bakteriellen Sekundärinfektionen der Haut
führen können.
Zu den Endoparasiten zählen Rund-, Lungen- und Bandwürmer, Kryptosporidien, Kokzidien, Leberegel. Die Tiere leiden an: Magen-Darmerkrankungen wie Durchfall, Abmagerung, Wachstumsstillstand, Kümmern, Flüssigkeitsansammlungen im Unterhautbindegewebe und in den Körperhöhlen, Blutarmut, Atembeschwerden, Husten, Apathie, Bewegungsstörungen, Haarausfall, Fruchtbarkeitsstörungen, Abortusfällen, uvm. Wurmbefall setzt die Abwehrkräfte herab und führt daher zu Mangelerkrankungen.
Es empfiehlt sich die
Durchführung von Kotuntersuchungen (Sammelkotproben verschiedener Tier-
und Weidegruppen), um die am Betrieb und auf der Weide vertretenen
Parasiten zu ermitteln. Diese Untersuchungen können auch im Labor des NÖ
Tiergesundheitsdienstes durchgeführt werden. Daraufhin erfolgt die Wahl
eines geeigneten
Entwurmungsmittel. In manchen Fällen wird die Kombination mehrerer,
unterschiedlicher Antiparasitika notwendig sein, um die Parasiten
wirksam bekämpfen zu können. Sinnvoll ist auch eine Kotuntersuchung nach
der
Anwendung der Antiparasitika, um den Erfolg der Behandlung zu
überprüfen.
Erkrankte Tiere müssen sofort entwurmt werden; eine Wiederholung der Entwurmung ist sinnvoll. Vorsorgebehandlungen sollten im Frühjahr und Herbst durchgeführt werden, bei starker parasitärer Belastung auch im Sommer. Neben der Entwurmung müssen auch Maßnahmen der Weidehygiene durchgeführt werden.
Der NÖ Tiergesundheitsdienst unterstützt die Landwirte finanziell mit einem Kostenzuschuss pro entwurmten Tier im Rahmen des Qualitätssicherungs- und Qualitätsverbesserungsprogramm in der Rinder- und kleinen Wiederkäuerhaltung.
Nähere Informationen zum TGD-Parasitenbekämpfungsprogramm. Auch Landwirte in Dasselgebieten, die nicht Mitglied beim NÖ Tiergesundheitsdienst sind, können eine Förderung beantragen.