Parasitenbekämpfung beim kleinen Wiederkäuer
Der Befall mit Parasiten - seien es Ekto- oder Endoparasiten - kann wesentliche wirtschaftliche Schäden in den Schaf- und Ziegenbeständen auslösen.
Parasiten sind Organismen, die sich von Wirtstieren - in diesem Fall von Schafen und Ziegen - ernähren.
Sie können sich auf der Körperoberfläche (Ektoparasiten) oder im Körper
(Endoparasiten) des Tieres befinden.
Ektoparasiten sind Läuse, Haarlinge, Zecken, Räudemilben,
Dasselfliegen, u.a. Die Tiere leiden an Juckreiz, Haarausfall und Hautveränderungen, die zu bakteriellen Sekundärinfektionen der Haut führen können.
Zu den Endoparasiten zählen Rund-, Lungen- und Bandwürmer, Kokzidien, Kryptosporidien, Leberegel. Die Tiere leiden an: Magen-Darmerkrankungen wie Durchfall, Wachstumsstillstand, Abmagerung. Es kommt zu Flüssigkeitsansammlungen im Unterhautbindegewebe und in den Körperhöhlen. Weitere Symptome sind Blutarmut, Atembeschwerden, Husten, Apathie, Bewegungsstörungen, Wollausfall, Fruchtbarkeitsstörungen und Abortusfälle. Wurmbefall setzt die Abwehrkräfte herab und führt daher zu Mangelerkrankungen und Kümmern der Tiere.
Es empfiehlt sich die
Durchführung von Kotuntersuchungen (Sammelkotproben verschiedener Tier- und Weidegruppen), um die am Betrieb und auf der Weide vertretenen
Parasiten zu ermitteln. Diese Untersuchungen können auch im Labor des NÖ Tiergesundheitsdienstes durchgeführt werden. Daraufhin erfolgt die Wahl eines geeigneten
Entwurmungsmittel. In manchen Fällen wird die Kombination mehrerer, unterschiedlicher Antiparasitika notwendig sein, um die Parasiten wirksam bekämpfen zu können. Sinnvoll ist auch eine Kotuntersuchung nach der
Anwendung der Antiparasitika, um den Erfolg der Behandlung zu
überprüfen.
Erkrankte Tiere müssen sofort entwurmt werden; eine Wiederholung der Entwurmung ist sinnvoll. Vorsorgebehandlungen sollten im Frühjahr und Herbst durchgeführt werden, bei starker parasitärer Belastung auch im Sommer. Neben der Entwurmung müssen auch Maßnahmen der Weidehygiene durchgeführt werden.
Der NÖ
Tiergesundheitsdienst unterstützt seine Mitglieder finanziell mit einem
Kostenzuschuss pro entwurmten Tier im Rahmen des Qualitätssicherungs-
und Qualitätsverbesserungsprogramm in der Rinder- und kleinen
Wiederkäuerhaltung.
Nähere Informationen zum NÖ TGD-Parasitenbekämpfungsprogramm für kleine Wiederkäuer.